Domenico Sarri (1679–1744)
Sonata terza D-Dur
für Altblockflöte und Basso continuo
Herausgegeben von Martin Nitz
Generalbassaussetzung von Martin NitzGirolamo G 12.013, Partitur und 2 Stimmen, € 16,00
ISMN 979-0-50084-025-1
Vorwort
Die hier veröffentlichte Sonate von Domenico Sarri ist einem Manuskript1) entnommen, das – von einer Ausnahme abgesehen – Kompositionen für Altblockflöte enthält. Die meisten waren jedoch ursprünglich für Violine bestimmt und wurden dementsprechend bearbeitet.
Die Vorlage vermittelt den Eindruck einer (von verschiedenen Schreibern angefertigten) flüchtigen Nie-derschrift, die wohl dazu diente, den plötzlichen großen Bedarf eines „Liebhabers“ der Kammermusik für Blockflöte möglichst rasch zu decken. Infolge der daraus resultierenden zahlreichen Nachlässigkeiten der Kopisten mußte für diese Ausgabe, abgesehen von der Korrektur vieler Schreibfehler, weitergehend in den Originaltext eingegriffen werden.2)
Bedingt durch die Fülle der Korrekturen wurde auf einen Kritischen Bericht verzichtet. Interessierte SpielerInnen seien auf das frei erhältliche Faksimile hingewiesen. Die Setzung der Vorzeichen wurde den heute üblichen Regeln angepasst und der im Original unbezifferte Bass harmonisiert. Die vom Herausgeber hinzugefügten Ziffern verstehen sich als Hilfe bei einer improvisierten Aussetzung. Weitere Ergänzungen sind kenntlich gemacht worden.
Domenico Sarri verbrachte den größten Teil seines Lebens in Neapel, wo er als Opernkomponist Triumphe feierte. Daneben entstanden zahlreiche Kantaten für festliche Anlässe. Außer der vorliegenden Sonate für Blockflöte sind als Instrumentalkompositionen Sarris lediglich ein Konzert für Traversflöte3) sowie zwei weitere Sonaten überliefert.
Hamburg, im September 1998, Martin Nitz
1) Sinfonie di varii Autori, Ms., ca. 1720/30, aufbewahrt in der Biblioteca Palatina in Parma, als Faksimile erhältlich bei Studio Per Edizioni Scelte, Florenz. Die Handschrift enthält 24 Kompositionen für Altblockflöte und B.c., eine für zwei Altblockflöten und eine für Oboe und B.c.
2) So wurden u.a. offenkundig unnötige Taktverdoppelungen gestrichen, ebenso offenkundig fehlende Takte ergänzt, um dem überwiegend geradzahligen Periodenbau der Sonatensätze zu entsprechen. Korrekturen wurden ebenfalls bei den unlogisch abbrechenden Sequenzen im 4. Satz vorgenommen. Der 2. Satz wurde um die Takte 45–69 gekürzt, die aus floskelhaft aneinandergereihten Sequenzen bestehen.
3) Das New Grove Dictionary of Music and Musicians (1980) führt dieses Konzert als einzige Instrumentalkomposition von Domenico Sarri auf.
