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G 12.014 CoverPietro degli Antonii (1639–1720)
Opus 5 (Bologna 1686)
Bd. I: Sonaten 1 und 2

für Altblockflöte und Basso continuo
Herausgegeben von Franz Müller-Busch
Generalbassaussetzung von Eckhart Kuper

Girolamo G 12.014, Partitur und 2 Stimmen, € 18,00
ISMN 979-0-50084-027-5

Beispielseite

G 12.013 G 12.015

 

 

 

Vorwort

Die beiden vorliegenden Sonaten sind die Nummern 1 und 2 aus dem 1686 in Bologna erschienenen Druck mit dem Titel:

Suonate / A Violino Solo / Con il Basso Continuo per l’ Organo /
consecrate / all’ altezza serenissima di / Francesco secondo / Duca di Modona, Reggio, &c. /
da Pietro degl’ Antonii / Maestro di Capella nella Basilica di S. Stefano di Bo- /
logna, & Accademico Filaschise, e Filarmonico / Opera Quinta. /
in Bologna, MDCLXXXVI. / Per Giacomo Monti. Con licenza de’ Superiori. /
Si vendono da Marino Silvani, all’ Insegna del Violino.

Zur Anfertigung dieser Ausgabe wurde ein Exemplar verwendet, das im Civico Museo Bibliografico Musicale di Bologna aufbewahrt wird.

Beide Sonaten wurden in der Originaltonart belassen. Lediglich eine längere Passage sowie zwei einzelne Töne mußten für den Tonumfang der Altblockflöte nach oben transponiert werden, was durch Klammern gekennzeichnet ist. Taktstriche und Akzidentien wurden in der heute üblichen Form gesetzt und Druckfehler stillschweigend korrigiert. Alle weiteren Zusätze des Herausgebers sind als solche kenntlich gemacht.

Pietro degli Antonii wurde 1648 in Bologna geboren. Er lebte dort ein eher durchschnittliches Leben als Musiker mit Anstellungen als Kapellmeister an verschiedenen Kirchen sowie als Mitglied und mehrere Male auch Vorsitzender der „Accademia Filarmonica“. Degli Antonii starb 1720 in seiner Geburtsstadt.

Der Vergleich mit den für die gleiche Besetzung geschriebenen Sonaten, die Antonii als op. 4 zehn Jahre zuvor veröffentlichte, macht die allgemeine Entwicklung der Sonate deutlich. Die einzelnen Abschnitte sind jetzt länger und auch durch kontrastierende Tempi deutlicher voneinander getrennt. Die früher aufgrund von imitatorischer Verarbeitung des thematischen Materials zwischen Oberstimme und Bass gegebene Gleichberechtigung beider Stimmen wurde aufgegeben – der Bass hat nun weitgehend eine eher untergeordnete, lediglich begleitende Funktion. Einige der in op. 5 enthaltenen Sonaten sind noch im älteren kontrapunktischen Stil gehalten. Dies gilt z.B. auch für die hier veröffentlichte 2. Sonate.

Der Titel des Originaldrucks macht deutlich, dass Antonii die Ausführung des Continuoparts auf der Orgel vorsieht, was zweifellos auch im Falle einer Besetzung der Oberstimme mit Altblockflöte sinnvoll ist. Es spricht jedoch nichts dagegen, das Continuo den Gegebenheiten und Möglichkeiten entsprechend auch mit Cembalo, Laute und/oder anderen Instrumenten zu besetzen.

Freiburg, im Januar 2000, Franz Müller-Busch

 

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